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Der aztekische Polytheismus ist eine Religion mit 89 Millionen Anhängern.

Verbreitung[]

Der aztekische Polytheismus zählt, alle Formen zusammengenommen, 89 Millionen Anhänger. Der Großteil von ihnen, circa 75 Millionen lebt in Coatlicue, der Rest auf den anderen Kontinenten. Wiege des aztekischen Polytheismus ist das Aztekenreich. Über 80 Prozent der Bevölkerung gehören dieser Glaubensrichtung an. Auch in Venezuela und den Inseln, welche vor dem Aztekenreich liegen, sind über 20 Prozent der Bevölkerung Anhänger des aztekischen Polytheismus. In vielen Staaten Europas und Borealiens, wie Frankreich, Österreich oder Amerikanien leben Anhänger, jedoch machen sie nur einen Bruchteil der Bevölkerung aus. Nur in wenigen Ländern, wie Peru, wird diese Religionsrichtung nicht anerkannt. Der aztekische Polytheismus wächst beständig.

Geschichte[]

Coatlicue

Statue Coatlicues aus dem 15. Jahrhundert

Die Wurzeln des aztekischen Polytheismus liegen in der aztlanesischen Religion. Als die Azteken um 1200 das Gebiet um Aztlan verließen, übten sie die diese aus und taten dies auch weiter, als sie sich am Mondsee ansiedelten. Im Gegensatz zum aztekischen Polytheismus hatte diese Glaubenseinrichtung nur circa 20 Götter. Es gab eine Gottheit für Feuer, eine Gottheit für Wasser, jedoch keine Gottheit für menschliche Eigenschaften oder Erfindungen. Selbst eine Gottheit für Krieg existierte nicht. Huitzilopochtli, der aztekische Kriegsgott, wurde zu dieser Zeit schon verehrt, was jedoch bei der Bevölkerung Atzlans auf wenig Begeisterung stieß. Diese Ablehnung dürfte der Grund sein, warum die Azteken Atzlan verließen. Angeblich wurden die Flüchtlinge von Huitzilopochtli geleitet, doch es ist unklar, ob ein Anführer behauptete, die Gottheit würde in lenken, ob der Anführer der Azteken wirklich Huitzilopochtli war, oder ob er sich nur so genannt hatte. Die Gruppe ließ sich am Mondsee nieder, wurde aber von den Mixerteken erobert. Mit der Zeit begann man mixertekische Rituale und Gottheiten zu Übernehmen, sodass sich eine eigene Religion entwickelte, jedoch erkennt man die Wurzeln noch heute an der Tatsache, dass die Hauptgottheiten und die Gottheiten der atzlanesisch Religion zum Großteil übereinstimmen.

Anfänge[]

Im Jahre 1390 wurden die Azteken nach einem Aufstand auf eine karge Insel verfrachtet, wo man Tenochtitlan gründete. Dies gilt als Geburtsstunde des Aztekenreiches. Über die Religion oder deren Ausübung in dieser Zeit ist auf Grund der fehlenden, gebildeten Oberschicht wenig bekannt. Man nimmt an, dass man die Bräuche, welche man am Festland tätigte, fortführte, jedoch gab es wahrscheinlich keine strukturierte Religionsausübung. Das erste religiöse Fest wird 1423 erwähnt. Es handelte sich um eine Opferung. Da der Hofchronist einen geregelten Ablauf, sowie zwei Priesterinnen nennt, dürfte sich zu diesem Zeitpunkt schon Hierarchie und geregelte Abläufe entwickelt haben. Inwiefern diese Strukturen mit den heutigen zu vergleichen sind, lässt sich kaum feststellen. Während diesen Festen stürzte sich Uei Tlatoani Tenoch von einem Dach und starb an den Folgen seines Sturzes. Nach dessen Tod übernimmt Ahuitzotl der Erste die Macht. In seiner Amtszeit kümmert er sich nicht um den aztekischen Polytheismus. Keine seiner Reformen betraf die Ausübung von Religion. Sein Nachfolger war Acamapichtli, dessen Ehefrau Ilancueitl oberste Priesterin war. Ob sie dieses Amt schon vor der Amtsübernahme Ahuitzotls bekleidete ist nicht bekannt. Ilancueitl befahl alle bekannten Legenden und Sagen, welche über die Götter bekannt waren aufzuschreiben, ebenfalls legte sie Regeln fest. Ilancueitl gilt als erste oberste Priesterin des aztekischen Polytheismus und trug maßgeblich zu dessen Entwicklung bei, da sie aus einer Sammlung aus Legenden und Sagen ein System mit festen Ritualen fertigte. Sie trat zurück, als ihr Mann starb.

Aztekische Expansion[]

Ihre Nachfolgerin Citlali, welche nicht die Ehefrau der Uei Tlatoanis war, sah sich mit den Problemen dieser Reformen konfrontiert. Durch die Festlegung von Ritualen und deren Bedeutung, wurden viele Bürger abgeschreckt. Dazu kam, bedingt durch die Expansion, eine größere Auswahlmöglichkeiten an Religionen. Dorfschamanen und Priester kamen nach Tenochtitlan und predigten dort. Bald zeigten sich die Schwächen des aztekischen Polytheismus. Es gab nur 30 Götter. Die Meisten von ihnen waren für Dinge wie Feuer oder Wasser zuständig. Menschliche Eigenschaften wurden nicht abgedeckt, während andere Religionen ein Gott der Liebe oder einen Gott des Neides hatten, zu den man beten und den man um Hilfe

Motecuzoma Xocoyotzin

Motecuhzoma der Erste

bitten konnte. Dieses Problem wurde gelöst indem man Götter von anderen Religionen übernahm, meistens von eroberten Stämmen. Es wurde darauf geachtet, welche Gottheit gut in das Bild des aztekischen Polytheismus passte. Zwar mussten eroberte Stämme den aztekischen Polytheismus als Hauptreligion akzeptieren, doch meistens bekamen sie eine kleine Gottheit zugesprochen. Durch die rasche Expansion und zahlreiche wissenschaftliche Errungenschaften häufte sich eine Vielzahl von Göttern an. Bei der Machtergreifung Motecuhzoma waren es knappe 1000. Zwar hab es in dieser Zeit schon Regeln, wie Rituale ablaufen müssen, doch diese wurden meist ignoriert, sodass sich der aztekische Polytheismus in vielen Regionen vom Tenochtitlaner Polytheismus unterscheidet. Von 1607 bis 1622 war Axayacatl Chimalpopoca der erste und bis jetzt einzige männliche oberster aztekischer Hohepriester.

Reformen Motecuhzomas des Ersten[]

Nach der Machtergreifung Motecuhzomas des Ersten wurde der aztekische Polytheismus stark verändert. Offiziell kamen die Reformen von seiner Ehefrau, welche de jure oberste aztekische Hohepriesterin war, jedoch wird angenommen, dass er der Initiator der Reformen war und damit de facto Oberhaupt des aztekischen Polytheismus. Er missbrauchte die Religion als Machtwerkzeug, legte die alten Sagen so aus, dass sie seine Regentschaft und sein Handeln billigten. Er ließ ein Buch drucken, in dem, laut Aussage des Herrscher und der obersten, aztekischen Hohepriesterin, die wichtigsten Geschichten und Erzählungen enthalten sind. Dieses Buch ist umstritten, da einige der Geschichten fehl gedeutet und aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Auch enthielt das Buch, welches auch Bibel des aztekischen Polytheismus genannt wird, da es einen Anspruch auf Vollständig- und Fehlerlosigkeit erhob, nur Geschichten, welche das Handeln des Uei Tlatoanis rechtfertigen. Neben diesem Buch, wurde auch der Inhalt des aztekischen Polytheismus verändert. Es wurden Götter für nicht existent erklärt, während man andere aus dem Boden stampfte. In Bereichen, wo mehrere Götter wirksam waren, wurden ihre Aufgaben detaillierter. Auch am Ablauf von Ritualen änderte sich einiges. Unter Motecuhzomas Herrschaft wurde auch der Kalender umgestaltet und an das europäische Modell angepasst. Nach dem Tod des Motecuhzomas des Ersten gab es kaum Reformen im Bereich des aztekischen Polytheismus. Einzig die Zahl der Götter wuchs an. Nachdem Sturz der Motecuhzomadynastie wurde ein Großteil der Reformen rückgängig gemacht.

Gegenwart[]

Während der Amtszeit der obersten, aztekischen Hohepriesterin Malintzin änderte sich wenig. Es wurden nur vereinzelt neue Götter aufgenommen und die Verwaltung optimiert. Heutzutage erfreut sich der aztekische Polytheismus an weltweit wachsenden Mitgliederzahlen. Einzig in den Staaten Peru und Dixiland ist der aztekische Polytheismus verboten. Seit 01.02.1802 ist Tzitzitlini Coatlicue Tenoch-Hase oberste, aztekische Hohepriesterin.

Hierarchie[]

Tzitzitlini Coatlicue Tenoch-Hase

Tzitzitlini Coatlicue Tenoch-Hase, stellvertretende Hohepriesterin

An der Spitze des aztekischen Polytheismus steht die oberste aztekische Hohepriesterin. Sie bestimmt die Hohepriesterinnen und andere bedeutende Posten in der Verwaltung. Auch ist sie die oberste Vertreterin des aztekischen Polytheismus, mitsamt all seiner Variationen. Die oberste, aztekische Hohepriesterin darf als einzige Person Reformen beschließen und Änderungen an den Inhalten der Religion vornehmen. Diese uneingeschränkte Befehlsgewalt wird oftmals kritisiert, da sie nicht zur liberalen Auslebung des aztekischen Polytheismus passt und die Position der obersten aztekischen Hohepriesterin missbraucht werden könnte, da die oberste aztekische Hohepriesterin gleichzeitig Ehefrau des Uei Tlatoanis ist. Oberste, aztekische Hohepriesterin ist Tzitzitlini Coatlicue Tenoch-Hase. Sollte es der obersten, aztekischen Hohepriesterin nicht möglich sein ihr Amt ausreichend auszuführen, wird sie von der stellvertretenden, obersten, aztekischen Hohepriesterin vertreten, welche die Ehefrau des stellvertretenden Uei Tlatoanis ist. Wenn sie die oberste, aztekische Hohepriesterin vertritt, genießt sie dieselben Rechte und Privilegien. Die oberste, aztekische Hohepriesterin ist zugleich die oberste und einzige Priesterin des Ometeotl.

Eine bedeutende Rolle spielen die Hohepriesterinnen. Sie stehen in der Hierarchie unterhalb der obersten Hohepriesterin und sind die höchsten Priesterinnen der Hauptgottheiten. Es gibt 20 Hohepriesterinnen. Sie bilden den Rat der Hohepriesterinnen. Zwar hat dieses Organ de facto keine Befehlsgewalt, kann jedoch, wenn es einstimmig beschlossen wird, die oberste, aztekische Hohepriesterin absetzten. Jedoch ist dies noch nie geschehen. Eine bedeutende Rolle spielen auch die obersten Priesterinnen, welche nicht mit den Hohepriesterinnen verwechselt werden dürfen. Die obersten Priesterinnen haben eine bedeutende administrative Funktion. Sie stehen einem territorial abgegrenzten Verwaltungsbezirk vor, welche man am ehesten mit den Bistümern des Christentums vergleichen kann. Es gibt 140 dieser Verwaltungsbezirke. Männer haben nur begrenzt Zutritt zu den Priesterämtern. Nur die Priester des Ometecutli sind männlich.

Inhalt und Lehre[]

Huitzilopochtli

Kriegsgott Huitzilopochtli

Die Lehre des aztekischen Polytheismus stützt sich auf die zahlreichen Göttersagen und angeblichen Wundern, welche im 15. Jahrhundert aufgeschrieben und immer wieder durch neue Erzählungen und Wunder ergänzt wurde. Es gibt keinen Verhaltenscodex wie die 10 Gebote des Christentums, jedoch wird in den Sagen, entweder durch die Gottheit dargestellt oder erklärt, wie man sich verhalten sollte. Dies geschieht oft in Form einer Parabel oder einer Fabel. Eine besondere Rolle spielen die Texte des Huitzilopochtli, Gott des Krieges und des Aztekenreiches, da er die zusammenhanglosen Texte verbindet. Seine Erzählungen bilden den Stamm des aztekischen Polytheismus und handeln nicht nur von göttlichen Geschichten, sondern auch von weltlichen Dingen, wie Erbrecht und Zensur. Eigenschaften wie Liebe, Toleranz und Hilfsbereitschaft gelten im aztekischen Polytheismus als löblich, doch auch Zorn, Misstrauen und Neid werden akzeptiert und als wichtige Eigenschaften angesehen, da sie Teil des Charakters sind. Der aztekische Polytheismus erhebt nicht den Anspruch die einzig wahre Religion zu sein, sondern beschreibt sich selbst, als einer der vielen Wege zu einer höheren Macht. Zurückzuführen ist diese Ansicht auf eine Aussage Huitzilopchtlis :

Wir Götter sind so zahlreiche wie die Sterne am Himmel, wie Sand am Meer. Wir Götter sind so zahlreich, dass jedes Volk eine eigene Gottheit hat, zu der es beten kann.

Laut aztekischen Polytheismus gab es bereits drei Welten, welche von den Göttern jedoch zerstört wurden, da ihnen die Kreaturen, die sie schufen nicht gefielen. Die erste war von sprechenden Fischen bewohnt. In der zweiten lebten Riesen. Die Dritte Welt wurde von großen Insekten bewohnt. Nachdem die Götter diese Welt zerstört hatten feierten sie Feste, welche jedoch immer traurige wurden Um diesem Trübsal entgegen zu wirken schufen sie die vierte Welt, auf der wir heute leben.

Götter[]

Tlaloc

Der Regen- und Wettergott Tlaloc

Im aztekischen Polytheismus gibt es 1851 Götter, von denen 7569 Erscheinungsformen bekannt sind. Die Götter haben die verschiedensten Aufgaben und Wirkungsbereiche. Es gibt eine Gottheit des Internets, eine Gottheit der Literatur und eine Gottheit der Malerei. Diese unbedeutenden Gottheiten werden nicht angebetet, doch gibt es die Möglichkeit ihnen Opfer darzubringen. Von den 1851 werden circa 950 in Tempeln angebetet. 231 Gottheiten sind Gottheiten eines Stammes, eines Volkes oder einer Gemeinschaft. Zu dieser Gruppe gehört auch Jahwe, auch Jachwe oder Jahwetl genannt, der Gott der Christen und Juden. Die Götter anderer Religionen werden entweder übernommen, oder man betrachtete sie als eine schon bekannte Gottheit, welche nur anders genannt wird oder eine andere Erscheinungsform an den Tag legt. Es gibt im aztekischen Polytheismus 20 Hauptgötter. Sie heißen Coatlicue, Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin, Ehefrau Tlalocs; Ehecatl, Gott des Windes; Huitzilopochtli, Gott des Aztekenreiches und oberster Gott des Krieges, Sohn von Itzpapalotl und Itztli; Patecatl, Gott der Heilung, der Gesundheit und der Medizin; Tlaloc, Gott des Wetters, oberster Gott des Regnens und des Wassers; Itzpapalotl, Göttin des Feuers, der Vulkane und des Herdes; Xochiquetzal, Göttin der Musik und der schönen Frauen; Tezcatlipoca, Gott des Tages und der Nacht; Itztli, Gott des Obsidians und des Goldes; Cetlactzal, Göttin der Liebe und der Wollust; Quetzalcoatl, Gott der Materie, des Seins und des Wissens; Nanahuatzin, Gott der Sonne; Tecuciztecatl, Gott des Mondes und der Sterne; Mixtli, Gott der Wolken und der Dunkelheit; Tlaltecutli, Gott der Pflanzen; Tonatiuh, Gott der Tiere; Tzitzimitl, Göttin der Familie; Chalchiutotolin, Gott der Krankheiten und Plagen; Xolotl, Gott des Todes und der Unterwelt, Ehemann von Atlacamani; Atlacamani, Göttin des Todes und der Unterwelt, Ehefrau von Xolotl.

Auch wenn Ometeotl nicht zu den Hauptgottheiten zählt, ist es der wichtigste Gott im aztekischen Polytheismus. Es gilt als die Schöpfer des Universums und ist in Gestalt des Teotl allgegenwärtig. Das Universum entstand als Omeotl sich in Ometecutli, Gott der Männlichkeit, der Männer, der männlichen Hälfte und Omecihuatl, Göttin der Weiblichkeit, der Frauen, der weiblichen Hälfte spaltete. Omecihuatl und Ometecutli werden als Eltern der Götter betrachtet. Sie werden nur alle vier Jahreangebetet. Nämlich am Imaginieren Tag nach den hohlen Tagen. Auch Ometeotl wird kaum angebetet. Nur alle 52 Jahre bietet sich dazu die Gelegenheit. Ometeotl gilt als Gott der Schöpfung und Dualität.

Die Darstellung der Götter des aztekischen Polytheismus variiert. Währen Gottheiten wie Tlaloc und Quetzalcoatl meist als abstrakte Wesen gezeichnet werden, wird Xochiquetzal, Göttin der schönen Frauen und der Musik, durch eine schöne Frau, welche ein Musikinstrument spielt und prachtvolles Gewand trägt, dargestellt. Manche Gottheiten werden als Tiere oder Pflanzen dargestellt. Jahwe wird als rotes Quadrat gezeichnet. Ja nach Region werden unterschiedliche Götter angebetet. Es hängt von der geographischen Lage und kulturellen Umgebung ab. Huitzilopochtli wird nur im Aztekenreich angebetet, obwohl er eine Hauptgottheit ist. Oftmals müssen sich Götter einen Zuständigkeitsbereich teilen.

Rituale und Feste[]

Jeder Gottheit ist ein Tag zugewiesen. An diesem Tag werden Feste zu Ehren der Gottheit gefeiert, doch diese Möglichkeit wird nicht bei jedem Gott war genommen. Nur für circa 500 der 1851 Götter werden Feste veranstaltet. Diese müssen nicht in einem Tempel stattfinden und nicht direkt zu als ein religiöses Fest zelebriert werden, so findet am Tag der Göttin der Malerei im aztekischen Kunsthaus der Tag der offenen Tür statt. Die Besucher dürfen das Kunsthaus besuchen, ohne Eintritt zahlen zu müssen. Oftmals markiert der Festtag eines berühmten Gottes ein bedeutendes Ereignis im Jahr. Am Festtag, auch Regentag genannt, des Regen- und Wettergottes Tlaloc beginnt die Regenzeit in den aztekischen Anden. Der Festtag der aztekischen Maisgöttin gilt als Ende der Erntezeit. Es gibt kein wöchentliches Ritual in dessen Zuge man versucht, den Göttern nahe zu sein oder ihnen Opfer zu bringen. Diese Praxis wird abgelehnt, da man annimmt, dass die Götter die ganze Wochen und nicht nur einen Tag Zeit haben. Dennoch kann jeder Bürger tagsüber den Tempel betreten, dort beten und seine Opfer darbringen. Auch Nichtmitgliedern ist der Zutritt und das Darbringen von Opfern erlaubt, da man andere Religionen nur als andere Sichtweise ansieht. Die Feste und Opferungen folgen meist einem Protokoll, welches jedoch nicht sehr streng eingehalten und auf die Teilnehmer abgestimmt wird.

Schriften[]

Huitzilopochtliswerkedeckblatt

Deckblatt eines religiösen Textes aus dem 15. Jahrhundert

Der aztekische Polytheismus stützt sich auf über 12 000 Berichte, Erzählungen und Sagen. Sie bilden die Schriften des aztekischen Polytheismus und sind circa 100 000 Seiten lang (Diese Zahl bezieht sich auf eine gedruckte Version der ins Deutsche übersetzten Gesamtausgabe der religiös bedeutsamen Texte des aztekischen Polytheismus). Zu den wichtigsten Schriften zählen die Werke Huitzilopochtlis. Sie umfassen circa 1000 Seiten (Wieder bezogen auf die deutsche Ausgabe der Gesamtausgabe der religiös bedeutsamen Texte des Polytheismus) und verbinden viele Göttergeschichten, sodass diese Sinn ergeben. Auch handelt ein Teil der Texte von weltlichen Dingen wie dem Erbrecht und der Zensur. Auch wenn die Werke Huitzilopochtlis eine hohe Bedeutung haben, sind sie nicht mit der Bibel oder anderen Werken dieser Art zu vergleichen, da sie nicht die vollkommene Wahrheit sondern Ratschläge und Erzählungen einer von vielen Gottheiten sind. Da die gesammelten Schriften des aztekischen Polytheismus auf Grund ihres Umfanges für einen einzigen Haushalt ungeeignet sind, werden die wichtigsten Erzählungen in kleinen Büchern zusammengefasst, welche meist 200 bis 400 Seiten haben. Ihr Inhalt sind die alten Göttererzählungen, die eine starke Ähnlichkeit zu Fabeln und Parabeln aufweisen. Auch diese Bücher sind kein zentrales Werk, da sie meist nur Texte enthalten, welche den Menschen in Krisensituationen helfen und in Situationen des Wohlstandes auf die Eigenheiten ihres Handelns hinweisen soll, jedoch keine Wunderberichte, weltliche Themen, Schöpfungsgeschichten und andere Themen nicht enthalten. Viele Schriften des aztekischen Polytheismus sind jünger als die Religion selbst. Erzählungen von Wundern oder Gottesbegegnungen werden von einer Kommission geprüft, welche entscheidet, ob es sich wirklich um ein göttliches Ereignis handelt. Sollte die Kommission zu diesem Schluss kommen, wird die Nacherzählung der Ereignisse zu den gesammelten Werken des aztekischen Polytheismus hinzugefügt. Es werden auch Wunder und göttliche Ereignisse anderer Religion geprüft. Da 100 000 Seiten für viele Menschen zu viel sind, werden von manchen Personen schon seit längerem eine Reformation der Glaubenstexte und die Formulierung eines zentralen Buches gefordert. Dieser Wunsch stößt jedoch bei den Priestern auf Ablehnung.

Leben nach dem Tod[]

Xolotl

Xolotl, Gott der Unterwelt

Es gibt nur spärliche Aussagen über ein Leben nach dem Tod. So erzählt Huitzilopochtli, dass es fünf verschiedene Welten nach dem Tod gäbe, geht jedoch nicht näher darauf ein. In einem Text, der eine Vision einer Priesterin beschreibt, in deren Verlauf sie mit dem Regengott Tlaloc spricht, berichtet von einem Regenparadies, wohin alle Menschen kommen, die ertrinken oder vom Blitz getroffen werden. Aber der Platz dort ist begrenzt. Es kann nur eine bestimmte Anzahl von Menschen fassen, berichtet ein anderer Text. Es gibt auch ein Sonnenparadies. Dorthin kommen Menschen, welche große Verdienste geleistet haben. Sie begleiten den Sonnengott vier Jahre auf seiner Reise begleiten, bevor sie wieder auf die Erde zurückkehren. In den Texten über das Totengottpärchen Xolotl und Atlacamani wird von einer Unter- und einer Oberwelt berichtet. Am Eingang der Unterwelt steht Xolotl. Am Eingang der Oberwelt steht Atlacamani. Die Unterwelt wird als schlichte, triste Welt beschrieben, deren Bewohner immer mehr verblassen, je schwächer die Erinnerungen an sie werden. Wenn sich niemand mehr an sie erinnern kann, kehren sie zurück auf die Erde. Die Oberwelt ist schöner als die Unterwelt, aber die Bewohner verblassen auch, wenn sich niemand mehr an sie erinnern kann. Zu der fünften Welt, die Huitzilopochtli erwähnt, gibt es keine Angaben. Es wird spekuliert, dass es sich bei der fünften Welt um unsere Welt handelt, andere glauben, es handle sich um ein endgültiges Paradies, welches nicht mehr verlassen werden kann. Jedem Toten wird ein Stück Obsidian in dem Mund gelegt, damit er den Fährmann auf dem Fluss der Seelen bezahlen kann. Sollte dem Toten kein Stück Obsidian in dem Mund gelegt worden sein, muss dieser durch die Wüste der Einsamkeit gehen, sodass man einige Monate bis Jahre zwischen den Welten wandern muss, bis man die Ober- oder Unterwelt erreicht. Menschen die in das Regen- oder Sonnenparadies dürfen müssen kein Stück Obsidian bei sich tragen.

Opferungen[]

Ein wichtiger Teil des aztekischen Polytheismus ist das Darbringen von Opfern. Meistens handelt es sich um Obst oder Gemüse. Manchmal werden auch Geld, Papier oder andere Alltagsgegenstände als Opfer dargebracht. Die Opfer werden je nach Gottheit anders behandelt. Meistens werden sie verbrannt, doch auch Einlegen in Wasser, auf Pfeile aufspießen, zerschneiden, zerquetschen sind einige der zahlreichen Opfermöglichkeiten. Diese Verschwendung von Alltagsgegenständen für einen religiösen Zweck wird von anderen Religionen, vor allem aber von den Atheisten verurteilt. Traurige Berühmtheit erlangte der aztekische Polytheismus durch die brutalen Menschenopfer, denen von 1641 bis 1759 über 5 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Es gab die verschiedensten Opfermethoden, welche von Gott zu variierten. Die meisten Kriegsgefangenen wurden Huitzilopochtli geopfert. Man schnitt ihnen das Herz heraus und warf sie danach die Tempelstufen herab. Besonders grausam waren die Opfer zu Ehren des Gottes Tlaloc. Da man Kindertränen mit Regentropfen verglich, wurden Kinder in Käfige gesperrt und durch Nahrungsentzug und Folter zum Weinen gebracht. Diese Qualen zogen sich meist über Tage und endeten mit dem Tod. Zu Ehren der Göttin Cetlactzal wurde eine Frau, manchmal auch ein Mann, öffentlich vergewaltigt, dann wurde das Opfer lebend gehäutet und eine Priesterin zog sich diese Haut über und trug sie 30 Tage lang. Es ist unklar woher diese Rituale kommen, da die Texte des aztekischen Polytheismus solche Riten nicht fördern. Die Opferungen zu Ehren Huitzilopochtli kann man noch als Machtdemonstration interpretieren, welche Motecuhzoma als Druckmittel diente. Doch die Opferungen zu Ehren Tlalocs und Cetlactzals können dadurch nicht erklärt werden. Seit dem Ende des aztekischen Bürgerkrieges verurteilt der aztekische Polytheismus Menschenopfer, welche seit 1760 in weiten Teilen und seit 1801 im ganzen Aztekenreich verboten sind.

Ethik und Soziologie[]

Im aztekischen Polytheismus wird davon ausgegangen, dass es keine Wirkung ohne Ursache gibt. Dies wird auch beim menschlichen Verhalten angenommen, deshalb spielen Motive eine bedeutende Rolle, so wird, unbedeutend ob gute oder schlechte Tat, nach ihnen geforscht, denn sie werden zur Einschätzung des menschlichen Handelns herangezogen, welche nicht so leicht fällt, da die Einteilung in Gut und Böse, nach der Lehre des aztekischen Polytheismus, nur auf subjektiven Eindrücken beruht und nur einen Teil der Wahrheit, welche absolut und unfehlbar ist, zeigt, deshalb werden die Anhänger des aztekischen Polytheismus zu einem toleranten und umsichtigen Verhalten aufgerufen, auch wenn sie diesem Aufruf nur aus niedrigem Motiven folgen. Dies war nicht immer so. Lange Zeit war der aztekische Polytheismus von Tabus geprägt, die erst nach und nach verschwanden, als ein Wandel in der Gesellschaft stattfand.

Viele Menschen versuchen ihre Handlungen ihren Motiven anzupassen, was in vereinzelten Fällen dazu führt, dass manche Personen, aufgrund der persönlichen empfunden Unfähigkeit aus guten Motiven zu handeln, sich immer mehr zurück ziehen und vereinzelt ein Einsiedlerleben ergreifen. Im Gegensatz zu anderen Religionen gibt der aztekische Polytheismus keine direkten Lebensanweisung. Das Leben sei zu kompliziert und vielseitig um es an Regeln zu binden, welche man in zwei Sätzen zusammen fassen kann, erklärte die oberste Hohepriesterin des aztekischen Polytheismus Malintzin Tlacahuepan einmal. Einzige Regel ist, dass man in seinem Leben glücklich sein und andere auf der Suche nach dem Glück unterstützen soll. Auch wenn diese Regel auf den ersten Blick simpel wirkt und angenommen wird, dass sie leicht zu erfüllen sei, haben einige Anhänger Schwierigkeiten sie zu befolgen.

Rolle der Frau[]

Frauen sind im aztekischen Polytheismus mit den Männern gleichgestellt, da der Hauptgott aus einer weiblichen und einer männlichen Hälfte besteht. Erstaunlicherweise sind über 95 Prozent der Geistlichen des aztekischen Polytheismus Frauen. Dieser Umstand hat seine Ursachen im Ursprung dieser Religion. Damals befanden sich fast alle bedeutenden Ämter in männlicher Hand. Auch der Uei Tlatoani war Mann. Um dieses Ungleichgewicht zu beseitigen, wurden fast nur Frauen zur Priesterin gewählt. Zwar steigt seit 50 Jahren die Zahl der männlichen Priester konstant an, doch dieser Beruf ist in manchen Kreisen immer noch als weibisch verschrien und Wunscharbeitsstelle vieler Frauen. Auch wenn die Gleichheit zwischen Mann und Frau ein religiöses Gebot ist, wurde es in den Jahren der Herrschaft der Motecuhzomadynastie und am Anfang des Aztekenreiches nicht immer beachtet. Heutzutage sind Frauen und Männer de facto gleichberechtigt. Sie wurde meist mit zwei Köpfen dargestellt, um die durch ihre Verehrer dargestellte Weisheit auszudrücken.

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