Hier werden Pressekonferenzen von John F. Kennedy, Präsident von Amerikanien und dem Kennedy Reich archiviert und für die Nachwelt erhalten. In den nachfolgend aufbewahrten Meldungen ist von hans dem Schrecken die Rede, von der Bewerbung zur Expo so wie von gesellschaftlichen Themen und Kontroversen. Der Lesefreundlichkeit wegen ist der älteste Beitrag oben und der neuste unten. Wir schreiben den: 08. März 1816
2. Januar 1801 - Unruhen allerorts Liebe MitbürgerInnen, Ich hoffe, Sie sind alle gut ins neue Jahr gekommen. Leider verlief der Jahreswechsel nicht überall friedlich. Aus Rammstein werden schwere Krawalle gemeldet. Demonstranten forderten (berechtigterweise) endlich ein Sozialsystem und etwas weniger berechtigterweise Strom und Internet (Als ob man sich nicht auch die Zeit vertreiben könnte, in dem man im Scheine der Walöllampen Memory spielt oder ein Buch von Lord Gravale liest.) Als sich wie üblich einige vermummte Autonome der anfanglich friedlichen Demo zugesellten, eskalierte das ganze und es kam zu wahren Prügelszenen mit der Polizei. Das rammsteinische Fernsehen meldet Spitzeinschaltquoten ihrer "action News". Der mit Abstand dämlichste Zwischenfall wird uns aus Brookline gemeldet. Dort hatte eine Gruppe Jugendlicher kurz nach Mitternacht die "tolle Idee", eine Fischstäbchenmischmaschine (wo immer die das Ding her hatten) draussen am Blue Cloud Brunnen in Betrieb zu nehmen. Ohne die Gebrauchsanleitung zu lesen, fuhren sie das Ding auf maximale Leistung hoch. Der Inhalt verfünfzehnfachte plötzlich sein Volumen, explodierte regelrecht und flog den Deppen um die Ohren. Jedoch nicht nur ihnen. Das ganze Monument wurde mit Fischmatsch und Panade eingesaut, Teile der Statue wurden gar durch die Stichflamme verkohlt. Zwei Kilo von dem Matsch flog einem Anwohner ins Gesicht, der gerade sein Fenster geöffnet hatte um nachzusehen, was unten auf dem Platz abging. Den Verursachern wurde auferlegt, das Monument unter Aufsicht zu reinigen und eine Busse von 50 Gulden pro Kopf zu zahlen
5. Januar 1801 - Hans der Schreck stellt Forderungen Liebe MitbürgerInnen, Heute ist bei uns folgender Wisch eingegangen: Das Geschreibsel liefert den letzten Beweis, dass dieser Irre an Realitätsverlust hoch drei leidet! Meine Stirnlocke! Ich glaub' es hackt oder was? Über alles andere könnte man zur Not noch reden, aber mein Deckhaar ist tabu! Frechheit auch nur daran zu denken! Also jetzt pass mal auf Du kleiner, gestörter Stinker! Ich lasse mich nicht erpressen, von niemandem und von Dir gleich mal gar nicht! Dass Schreckhannes kriminelles Potential durchaus beträchtlich ist, beweist der Grossanschalag von Gestern in Steamien: ganze 600 Dampfmaschinen hat dieser Psycho lahmgelegt und auf einen Rückwärtslaufmodus gestellt. Ein schwerer Schlag für dieses Land. Angesichts des Ausmasses dieser Bedrohung habe ich mich entschlossen, eine internationale Anti-Terrorkonferenz einzuberufen! Ich lade alle Staatschefs ein, sich mit mir an einem noch festzulegenden Tag im Internationalen Friedenszentrum zu Verdun zu treffen, um über gemeinsame Massnahmen gegen dieses Subjekt zu beraten. Ganz offensichtlich ist dem Kerl nicht mehr in nationalen Alleingängen beizukommen! Zum Schluss noch dies: Wir erhielten gestern eine gehässige, kleinkarrierte Protestnote aus Alpinien, wo man sich offenbar über unsere Expo-Bewerbung aufgeregt hat. Unsere Bewerbung war übrigens besonders nett formuliert, erwähnten wir doch nicht, dass jeder Besucher in Entenhausen gleich bei Ankunft in meterhoher Entenkacke versinkt! John F. Kennedy
7. Januar 1801 - Wieder Attentate[]Liebe MitbürgerInnen, Es sind fürwahr unruhige Zeiten, die wir gerade durchleben. Meine Frauen weinten und die Königin Mutter schiss sie deswegen zusammen. Ich liess heisses Wasser aufbrühen, holte Spitzhaken, liess auch welche an die Männer des Hauses verteilen und so pickelten wir uns den Weg ins Freie. Hatten wir ja schon mal gemacht. Nach drei Sunden war die Wand aus Eiswürfel endlich überwunden und wir gelangten ins Freie. Nun konnten wir uns die ganze Misere von Aussen ansehen! Das Weisse Haus war vollkommen verschüttet unter einem 60 Meter hohen Berg aus Millionen, ja Milliarden von Eiswürfeln! Auf dem Grundstück tummelten sich schon die Presse und fotografierende Touristen. Die meisten dachten, dass es sich um eine avantgardistische Kunstinstallation handelte. Wir sind derzeit dabei, mit Schaufeln, Spitzhacken und warmen Wasser den Haufen abzubauen, aber restlos verschwinden werden die Massen wohl erst mit dem Frühling. Es stellt sich nun die Frage nach der Urhheberschaft dieser debilen Aktion. Also wenn es Alpinien war, dann kann ich nur sagen: Ihr seid die gleichen Soziopathen wie HdS! Ich meine, nur weil wir Euch in unserer Expo-Bewerbung ein bisschen kritisch beleuchtet haben, macht ihr so einen verdammten Aufstand?!! Das ist ja nicht mehr feierlich! Ihr reagiert ja mittlerweile paranoider als Aquanopolis! Dieses idiotische Ultimation von Hans dem Schrecken läuft ja am 10. Januar ab. Leider hat sich bislang erst Steamien bereit erkLärt an der Anti-Terror konferenz teilzunehmen. Alpinien prahlt damit, dass es mit HdS alleine fertig wird (dabei scheint der gearde die Redaktion des Alpinischen Abendblattes in seine Gewalt gebracht zu haben!) Von Aquanopolis ist noch keine Stellungnahme gekommen und Rammstein hüllt sich auch in Schweigen. na dann, Prost! Eis für Drinks haben wir ja. John F. Kennedy
9. Januar: Zum Anschlag in Wahrstein - Foto von Hans der Schreck Liebe MitbürgerInnen, Zunächst einmal möchte ich dem Volk von Rammstein und Herren Bruno Brummschädel das Mitgefül des amerikanensischen Volkes und meiner selbst versichern. In der südöstlichen Stadt Wahrstein ereignete sich heute ein schwerer Anschlag, der so scheint es, einmal mehr auf das Konto von Hans dem Schrecken geht. Dieses gewissenlose Subjekt liess das neuartige Wasserstoff-Automobil von Minister Brummschädel explodieren. Einen Durchbruch konnte auch das Aztekische Ermittlerteam, welches ja noch immer im Weissen Hause weilt, erringen: Es ging dem Bericht nach, wonach das plötzlich verschwundene Redaktionsmitglied des Alpinischen Abendblattes, Hausi de Savogne Hans der Schreck sein könnte. Tatsächlich brachten die Ermittlungen an den Tag, dass ein gewisser Hausi de Savogne, Alpinischer Herkunft aber geboren auf Terra maligna ein Vorstrafenregister lang wie eine Klopapierrolle hat und von seinen frühreren Kontakten als "technisches Genie und Meister der Tarnung mit einem Hang zur Skurilität" beschrieben wird. Wir bleiben dran! John F. Kennedy
10. Januar 1801 - Hoffnung auf baldige Ergreifung des Terroristen Liebe MitbürgerInnen, Als ich heute in meiner Kutsche sass und mich zum Dinner mit einem alten Freund aus Kriegstagen fahren liess, dachte ich daran, wie schön es ist, in einem Gefährt zu sitzen, das nicht explodieren kann. Bei aller Schuld, die den Terroristen Hans der Schreck trifft und bei allem Mitgefühl für Herren Brummschädel, es darf doch nicht unerwähnt bleiben, dass so etwas nicht hätte passieren können, wenn man in Rammstein auf den Einsatz von Automobilen verzichten würde. Diese kritiklose Begeisterung für Technik in anderen Ländern macht mir Sorgen. Nur weil sich ein Handy zufälligerweise und in einer absoluten Ausnahmesituatuon als nützlich erwiesen hat, denkt man in Steamien schon über die Legalisierung von Elektrizität nach. Also wirklich. Und dann dieses ganze Geschrei das nun im Vorfeld um die neue Bullmeister300 gemacht wird. Mein Schwiegervater, Tzar Nikolaus der Zweite, hat so ein Ding - also eine 200 natürlich - und er ist nur mässig damit zufrieden. Ich werde in letzter Zeit häufig gefragt, welche Sensationelle Neuerung denn Amerikanien denn nun auf der Expo präsentieren wird. Nun, das werdet Ihr noch früh genug erfahren. In jedem Fall wird es die Welt in Erstaunen versetzen! John F. Kennedy 11. Januar 1801 - Ultimatum ereignislos abgelaufen. Vorbereitungen zum Christchurcher Kriegsverbrecherprozess. Liebe MitbürgerInnen, Gestern lief ja dieses widerliche Ultimatum von Hans dem Schrecken an mich ab. Natürlich habe ich keinen Zoll nachgegeben. Und nichts ist passiert! Das liegt vermutlich daran, dass man international diesem Irren ganz dicht auf den Fersen ist. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er geschnappt wird.
Heute konnte ich mich daher endlich mal wieder anderen Dingen widmen, als immer nur diesem Herren de Savogne. Anderthalb Jahre ist es nun her, seit die Dixieländische Grenzstadt Christchurch aus dem Mittelalter befreit wurde und nun unter der freiheitlich liberalen Obhut des Kennedy Reiches steht. Fast genau so lange hat es gedauert, die ehemaligen Machthaber der Stadt anzuklagen und vor Gericht zu bringen. Mein Bruder, Bobby Kennedy, wird die Anklage in diesem Jahrhundertprozess vertreten, der der Welt das grausame Regime der Dixie-Confederation und der Christchurcher Machtjunta im speziellen, vor Augen führen wird. Angeklagt sind:
Alle drei werden sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten müssen. Als Vorsitzender konnte ich den eigentlich schon im Ruhestand weilenden ehrenwerten Richter Spencer Gabriel aus Fort Reed gewinnen. Um die Fairness zu wahren, bestellte ich als Verteidiger dieses Verbrechertrios den Christchurcher Top-Anwalt Advocat Elijah Carter. Der Andrang auf die Zuschauerränge ist gross. Damit auch jene Bürger den Prozess mitverfolgen können, die keinen Platz mehr ergattern konnten, werden die Liveprotokolle veröffentlicht. Der erste Prozesstag ist für Mitte nächster Woche geplant. Es werden überdies viele internationale Prozessbeobachter erwartet. das Reporterhotel Fairwood Residence in Christchurch ist jedenfalls komplett ausgebucht. John F. Kennedy
16. januar 1801 - der erste Prozesstag Liebe MitbürgerInnen, Sensationelle Neugeiten aus Steamien! Dort wurde schon am 12. Januar Hans der Schreck, alias Hausi de Savogne, besser bekannt als Schakelstuhl-Attentäter gefasst! Nachdem er durch einen Trick in das mit biologischen Kampfstoffen gefüllte, neue Archiv gelockt worden war, konnten ihn die Sicherheitskräfte fassen! Heute fand der erste Verhandlungstag im Christchurcher Dreierbande Prozess statt. Ich glaube kaum jemand hat es versäumt, den Prozess am Radio mitzuverfolgen. Die Strassen waren jedenfalls zur fraglichen Zeit buchstäblich leer gefegt. Ich bin sehr stolz auf meinen Bruder Bobby. Sein Plädoyer ging wirklich unter die Haut. Wie ich hörte, ist Minister Brummschädel aus Rammstein wieder recht fit und hat das Krankenhaus schon wieder verlassen. Ich bin versucht zu sagen, dass Unkraut nicht vergeht. Zu guter letzt gab es einen leidigen Zwischenfall in den internationalen Gewässern westlich von Etrurien: Ein amerikanensischer Kreuzfahrtdampfer wurde von einem aquanopolitanischen Kriegsschiff mit fünf Tonnen Rochenscheisse per Katapult beschossen. Besonders unter den Damen an Bord kam es zu Nervenzusamenbrüchen. Eine scharfe Protestnote wegen dieser völlig grundlosen Agression wurde von mir an den "kleinen Füher" geschickt. John F. Kennedy
21. Januar 1801 - Kriminelles Heute war wieder ein Pausetag im Dreierbande-Prozess. Wie ich auch gerade höre, findet der fünfte Verhandlungstag erst am 24. Januar statt, weil einer der dann vorgesehenen Zeugen verhindert ist. Ich nutze die Prozessfreien Tage um mich informell mit den vielen, internationalen Gästen zu unterhalten. Christchurch hat wohl nie zuvor in seiner Geschichte so hohen Besuch gehabt. Die stellvertetende, oberste Hohepriesterin Tzitzitlini Coatlicue Tenoch Hase und ihre Familie weilt im selben Hotel wie ich. Beim gemeinsamen Dinner gestern haten wir einen angeregten Meinungsaustausch zum Thema Todesstrafe. Heute Morgen waren die Zeitungen voll mit den Meldungen über dieses grausige Familiendrama in Chitzen Itza. Der Fall ist Tagesgespräch und hat weit über die Landesgrenzen des Aztekenreiches für Bestürtzung gesorgt. Das Sonderermittlerteam, welches im Weissen Haus nach dem Schaukelstuhlattentäter (Hans der Schereck) fahndete ist daher auch umgehend wieder in die Heimat gereist. Bleibt zu hoffen, dass das Team um Frau Cacamacihuatzin diesen spektakulären Fall restlos aufklären kann. Es ist ja durchaus nicht so, dass keine Fragen offen wären. Wo wir schon beim Thema Kriminalität sind: Der Geheimdienst teilte mir heute mit, dass in den nächsten Tagen und Wochen mit vermehrten raubzügen von Terra malignesischen Kommandos zu rechnen ist. Ich halte unsere Bürger an, wachsam zu sein, sowohl zur See als auch zu Lande.
1. Februar 1801 - Grausige Bewerbung Terra malignas Es ist schon kaum zu fassen, zu was manche Leute fähig sind! Der Schock in den Räumen des Expo-Bewerbungskommitees war gestern gross, als ein Paket aus Terra maligna angeliefert wurde, dessen Inhalt aus dem abgetrenten, wurmverseuchten Haupt des aztekischen Gastarbeiters Toto bestand. Offenbar glaubt man in diesem Land des Bösen doch allen Ernstes, mit dieser Art von "Bewerbung", die wohl eher als Drohung zu verstehen ist, den Zuschlag zu bekommen. Möglicherweise ist das Ganze auch einfach nur als Verhöhnung zu verstehen, als zynische Antwort auf die kultivierte Welt. Mein Bruder hat sich vorgenommen, seine Anstrenungen im Kampf gegen die Terra maligna und dem organisierten Verbrechen generell, noch einen Zahn zuzulegen. Jetzt wo der Dreierbande Prozess durch ist und ihm, wie uns allen, nur noch das bange Warten auf das Urteil übermorgen bleibt. A propos Verbrechen: Nachwievor keine weitere Spur von Hausi de Savogne, alias Hans dem Schrecken. Ob er vielleicht doch Fischfutter ist? So ganz kann ich das nicht glauben. An der Universität Tenochtitlan soll es gelungen sein, den Feuerschwefel, dessen Entdeckung Ende letzten Jahres für viel Aufsehen gesorgt hatte, künstlich herzustellen. Offen ist nich die Frage, wozu das Teufelszeug überhaupt zu gebrauchen ist. das winzige Stück, dass mir Hans der Schreck auf den Schaukelstuhl gelegt hat, hat eine bleibende Narbe auf meiner Backe hinterlassen. Eine beunruhigende Nachricht erreichte mich heute aus dem Süden des Landes, wo ein Planwagentreck samt Ladung verschwunden sein soll. Die Wagen waren mit mehreren Eichenfässern beladen, welche die unterschiedlichsten Güter beinhalteten: 100% Industriealkohol, Felle unterschiedlicher Arten und sehr teure Edelsteine und Halbedelsteine. John F. Kennedy 9. Februar 1801 - Die Tage danach Liebe MitbürgerInnen, Wir alle hatten nun ein paar Tage Zeit, das Urteil im Dreierbande Prozess zu verdauen. Ich verhehle Ihnen nicht, dass ich schon reichlich enttäuscht war. Dass wenigstens Deidre Bush für zehn Jahre hinter Gitter kommt ist zwar ein kleiner Trost, aber in der Summe bleibt das Ergebnis ein harter Schlag für das Gerechtigkeitsempfinden eines jeden aufrechten Menschen. Aber ich weiss, dass Richter Gabriel mit bestem juristischen Sachverstand geurteilt hat. Es ist wohl so, dass die zivile Justiz nur bedingt geeignet ist, überhaupt mit Verbrechen ab einer bestimmten Dimension angemessen umzugehen. Der Kampf gegen solches Unrecht muss auf anderer Ebene geführt werden, auf politischer. Internationale Rechtsnormen müssen her und auch durchgesetzt werden. Dazu braucht es aber stärkere Organismen als der traditionell zahnlose Schwatzhaufen Völkerbund. Heute Morgen erreichte mich die Nachricht, dass Ermittler vor Ort Überreste des verschollenen Planwagentrecks bei den Black Rocks aufgefunden haben. Wir haben nun die traurige Gewissheit: Der Treck wurde Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Die Fuhrleute wurden mit Maschinengewehrsalven niedergemäht. Die Ladung ist komplett geplündert. Der Tatort wurde abgesperrt und die Spurensicherung arbeitet fieberhaft. Der Fall hat oberste Priorität, wir müssen absolut herausfinden wer hinter diesem Überfall steckt. Die Spekulationen sind vielfältig. Zum einen soll in der Region eine Outlaw Gruppe ihr Unwesen treiben, welcher Verbindungen zur aztekischen Korrohla nachgesagt werden. Aber auch ein grenzübergreifender Raubzug des Redneck Syndicate wird erwogen, was dann allerdings ein Novum wäre. Die Brüder haben sich bislang eher in ihrem eigenen Land betätigt. John F. Kennedy
8. März 1801 Skandal bei der Expovergabe Liebe MitbürgerInnen, Es ist ein handfester Skandal! Dazu nur soviel: Wir bestechen nicht. Schon gar nicht wo wir doch sowieso gewonnen hätten. Der amerikanensische Militärattaché jedenfalls bestreitet, je Schinken verschickt zu haben. Mir ist schon klar, wo die Urheber dieses plumpen Manövers zu suchen sind! Im jetztigen Siegerland natürlich. Wie auch immer: Es stehen uns drei Optionen zur Verfügung: 1. Sofortige Kriegserklärung 2. Jahrelanges Prozessieren 3. Sache schlucken und nach Aquanopolis als Aussteller fahren. Nach reiflicher überlegung wählte ich die dritte Option. Wir werden im Herzen des ideologischen Gegnerlandes die Überlegenheit unserer Zivilisation und Kultur demonstrieren. Der amerikanensische Pavillon wird alles in den Schatten stellen, was andere Nationen sich auch nur träumen können. John F. Kennedy 9. April 1801 Verhandlungen mit dem IKMK Liebe MitburgerInnen, Wie Sie wissen, finden seit einigen Tagen Verhandlungen mit dem Internationalen Kommitee der Menschenrechts-Kämpferstatt. Gleichzeitig gibt es derzeit Demonstrationen der "Rächer", einer Subgruppe des IKMK, in Brookline, was teilweise etwas lästig ist, weil die militanten Aktivisten zu fortgeschrittener Stunde oder bei heftigen Meinungsverschiedenheiten mit Passanten schon mal zu krassen Reaktionen neigen. Ziel des IKMK ist es, dass möglichst viele Staaten eine von ihnen gestaltete "Standard-Verfassung" anerkennen. Nun kann ich mir beim besten willen kein Land und keine Regierung vorstellen, das einfach mal so seine gewachsene Verfassung gegen eine extern verfasste austauscht. Schon deshalb ernte ich im Kongress jede Menge Kritik dafür, dass ich mich überhaupt auf diese Verhandlungen einliess. Auch bei Ihnen im Volke lösen die Verhandlungen heftige Kontroversen aus. Damit erfüllen wir bereits vier von insgesamt 6 Punkten des Hauptanliegen-Kataloges des IKMK. Angesichts dieser Tatsache schien es mir nicht verkehrt, wenigstens mal mit den Leuten zu reden. Du meine Güte! Nein, wir werden unsere Verfassung NICHT ändern. Ist das jetzt angekommen? Verhandelt wird über den Beitritt Amerikaniens zu einer internationalen Menschenrechts-Charta, etwas, das im Völkerbund hin und wieder zur Sprache gebracht wird aber bislang nie ernsthaft in Angriff genommen wurde. So. Und nun zu den Knackpunkten und warum die Verhandlung eher zäh und ermüdend sind: Die Zwei Punkte
...sind natürlich derzeit nicht zu machen. Abrüsten würde ich ja gerne - aber ungern Morgen unter Dixieländischer oder aquanopolischer Herrschaft leben. Ich stimme einem Passus zu, der Regierungen verpflichtet, grundsätzlich auf Frieden und nicht auf Konfrontation hin zu arbeiten, aber das ist dem IKMK zu vage. Mir wiederum ist der letzte Punkt "Schaffung derselben Möglichkeiten für das Individuum in allen Staaten und Gebieten" zu vage. Dieser Passus ignoriert kulturelle und geografische Gegebenheiten, ist hochgradig interpretierbar und daher aus meiner Sicht eine völlig inhaltsleere Forderung. Wir werden sehen. John F. Kennedy 16. April 1801 - Schweine! Liebe MitbürgerInnen, "We are not amused" kann ich da nur sagen. Als ich heute Morgen zum Kongress ritt und mitten in diese Saudemo geriet. Rund fünfzig Schweinezüchter hielten es für eine gute Idee, vor dem Kongressgebäude zu demonstrieren - was ja noch in Ordnung wäre - und dazu gleich ihre Viecher mitzubringen. Drinnen im Kongress ging es fast ebenso chaotisch zu und her wie draussen bei Wutzens. Eine lebhafte Debatte, über den Sinn und Unsinn der Saufrage war im vollen gange und dadurch gekennzeichnet dass sich einige Senatoren bereits mit dem Namen des Streitgegenstandes betitelten. Erst bei meinem Erscheinen kehrte die mir gebührende Ehrfurcht und damit Ruhe ein. Aber zur Sache selbst: Die Frage wie mit der Schweinezucht in unserem Land künftig umgegangen werden soll. Die Vorschäge reichen von Fôrderung der Schweinzucht bis zu deren Totalverbot. Schweinnefleisch und damit Schweinezucht hat bislang bei uns kaum Tradition. Der Grundsatz keine Tiere nur wegen ihres Fleisches zu züchten ist fester Bestandteil unserer naturnahen Lebensweise. Eine Kuh gibt Milch, ein Schaf Wolle und ein Pferd arbeitet - alle erfüllen sie einen anderen Dienst, bevor sie in der Pfanne enden. Zur Ergänzung des so gewonnenen Fleisches haben wir die Jagd. Schweine sind indes zu nichts anderem zu gebrauchen als...zur Schinkenproduktion eben.
Trotzdem fordern nun einige Bauern aber auch andere Verbände, zB Wurstherstellende Metzger, dass Schweinezucht dennoch bei uns etabliert, Schweinefleisch gefördert und der Konsum angekurbelt werden soll. Die Gegner dieses Vorschlages verweisen darauf, dass dies ein Bruch mit unseren Grundsätzen bedeutet. Die Vorstellung Ressourcen (Land, Platz, Futter) rein zur Fleischproduktion aufzuwenden erscheint ihnen ungehörig. Ebenfalls wird auf die Lärmbelästigung durch eine Schweineherde sowie die geradezu abartig stinkende Gülle verwiesen. Tatsächlich ist es so, dass viele unsere Gerichte mit Schweinefleisch angereichert sind. Meine Leibsuppe zum Beispiel. Schweinespeck ist auch in den meisten Ross- und Hirschwürsten, damit sie nicht so trocken sind. Teilweise wird dieser Speck importiert. Ich bin mir in der Angelegenheit noch in Unklaren. Ich werde mir noch einige Meinungen anhören, ehe ich mir eine bilde. John F. Kennedy
16. Mai 1801 - Kontroversen Liebe MitbürgerInnen, Wir schreiben den 16. Mai - die Vorbereitungen auf die Feierlichkeiten anlässlich meines Geburtstages am 29. laufen bereits auf Hochtouren, doch leider muss ich mich vielen anderen Dingen widmen, als der Vorfreude auf dieses nationale Freudenfest. Da ist zum einen diese leidige Schweinefrage. Wie Sie ja sicher wissen, habe ich vor einer Woche ein Gesetz verabschiedet, dass die Schweinezucht in begrenztem Umfang erlaubt, bei Befolgung strenger Auflagen versteht sich. Dieser Kompromiss sollte nun wirklich alle zufriedenstellen, aber nein, der Streit hält an! Der Saufraktion ist das Gesetz zu restriktiv, den Schweinegegnern zu liberal. Liebe Leute! Kriegt Euch mal wieder ein. Toleranz ist das Gebot der Stunde! So oder so sollte jeder, der Schinken isst oder Produkte mit Schweinefleischanteil (Pferdewurst beispielsweise!) es sich zweimal überlegen, ehe er gegen die Schweinezucht protestiert. Doppemoral ist eine unschöne Sache, das lasse man sich gesagt sein. Auch bei uns fordern nun einige Gruppen, dass das amerikanensische Sterbehilfegesetz ebenfalls auf den Prüfstand kommt. das Thema ist schon seit langem Gegentand von Diskussionen. Prominentester Fall war der Tod von Präsident Francis Kennedy, ein Verwandter von mir aus der ersten amerikanensischen Linie. Präsident Kennedy liess sich im Rahmen eines von Druiden durchgeführten Opferituals entleiben, da er unheilbar krank war. Im Lichte unserer Gesetze und Verfassung überhaupt kein Problem, aber schon damals gab es Stimmen, die das ganze, so wörtlich "unmenschlich" fanden. Hätten dort unsere Gesetze gegolten, so wäre das ganze würdevoll von statten gegangen, begleitet durch ein angemessenes Ritual, in Frieden und im Segen. Das ist Freiheit und Selbstbestimmung. Ein bekannter Gegner der Sterbehilfe, insbesondere der Sterbehilfe im Kontext ritueller Opferungen ist das österreichische Staatsoberhaupt. Ich würde mich keineswegs wundern, wenn sein kürzlicher Besuch im Aztekenreich etwas mit dieser Debatte zu tun hat. Nun, es ist ja auch mal wieder Zeit für einen Staatsbesuch meiner Person in Wien. Das Thema kommt dann sicher auf die Tagesordnung. John F. Kennedy |
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Pressekonferenz-Archiv vom 2. Januar - 16. Mai 1801
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